16. Februar 2023
Windenergie unterstützt Energieziele
Der Kanton St.Gallen verfügt über umfangreiche Eignungsgebiete zur Nutzung der Windenergie. Dies geht aus dem Grundlagenbericht hervor, welcher im Auftrag des Kantons St.Gallen erarbeitet wurde. Deshalb wird die Produktion in den nächsten Jahren etappenweise ausgebaut. Regierungsrätin Susanne Hartmann, Vorsteherin des Bau- und Umweltdepartements, zur Bedeutung der Windkraft für den Kanton St.Gallen.
Der Kanton St.Gallen macht sich für Windstrom stark. Warum ist das wichtig?
Weil wir von Stromimporten unabhängiger werden wollen und das Risiko einer Strommangellage reduzieren müssen. Windenergie produziert lokalen und CO2-freien Strom. Und sie ergänzt den Mix der erneuerbaren Energien, zu denen auch Wasser und Sonne gehören. Der Ausbau dieser Energien ist ein klares Ziel im St.Galler Energiekonzept 2021-2030, aber auch ein Auftrag des Bundes an die Kantone.
Wie kann die Windenergie die Versorgungssicherheit erhöhen?
Wind erzeugt auch dann Strom, wenn die Sonne nicht scheint. Rund zwei Drittel der jährlichen Produktion entfallen auf das Winterhalbjahr, und davon rund drei Viertel auf die Wintermonate Dezember bis März. Deshalb ist die Windenergie eine gute Ergänzung der Stromproduktion.
Was unternimmt der Kanton, um die Nutzung der Windenergie voranzutreiben?
Wir haben 17 Gebiete ermittelt, die sich für die Nutzung von Windenergie eignen. Dabei haben wir das Potenzial zur Stromproduktion und Schutzkriterien sorgfältig abgewogen. So sind zum Beispiel Moorlandschaften von nationaler Bedeutung als Standorte ausgeschlossen, selbst wenn die Windleistung günstig wäre. Im Herbst wird die Regierung über den Eintrag der geeigneten Gebiete im Richtplan entscheiden.
«Jede Energieform wirkt sich auf Landschaft und Siedlungen aus. Wir dürfen Windstrom und Naturschutz nicht gegeneinander ausspielen.»
Regierungsrätin Susanne Hartmann
Vorsteherin Bau- und Umweltdepartement
Was unternehmen Sie, damit der Richtplan 23 die nötige Akzeptanz findet?
Wir vermitteln die Vorteile und Fakten, sprechen aber auch Vorbehalte an, die gegenüber der Windenergie bestehen. Im Dialog mit Gemeinden, Regionen und Bevölkerung zeigen wir auf, warum die im Richtplan definierten Gebiete sich am besten eignen und wie wir die diversen Bedürfnisse einbeziehen. Klar ist, dass sich jede Energieform auf Landschaft und Siedlungen auswirkt. Gleichzeitig brauchen wir einen vielseitigen Strommix, um unseren Lebensstandard und die Energiezukunft zu sichern. Wir dürfen die Windenergie nicht gegen den Naturschutz oder andere Interessen ausspielen.
Welche Leistungsziele verfolgt die St.Galler Windenergie?
Die Stromproduktion soll grundsätzlich in Windparks erfolgen. Ein solcher Windpark hat mindestens drei Windenergieanlagen. Wir streben gemäss Energiekonzept 2021-2030 an, dass die Windenergie im 2030 rund 80 Gigawattstunden erzeugen wird. Danach soll die Leistung etappenweise steigen, bis 2035 auf 100 Gigawattstunden und bis 2050 auf 300 Gigawattstunden. Einzelanlagen sollen die Ausnahme sein. So können exportorientierte Unternehmen den Strom direkt für ihre Produktion einsetzen.
(Bildquelle: Suisse Eole)
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