Fragen zur Windenergie
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Antworten auf häufige Fragen
Hilfreiche Angaben zur Windenergie finden Sie auch auf der Seite Fakten. Für vertiefte Informationen lohnt sich ein Besuch auf der Website von Energie Schweiz.
Im ersten Schritt wurde eruiert, wo welches Windpotenzial und wo welches Schutzinteresse besteht. Diese Resultate wurden abgeglichen. So war klar, ob die Nutzung der Windenergie aus Schutzgründen nicht möglich ist oder die Windverhältnisse ungünstig sind. Standorte, wo die Abwägung positiv ausfiel, wurden näher analysiert, etwa in Bezug auf Fläche und Erschliessbarkeit. Hierzu fand eine Begehung der Interessengebiete statt, so dass auch die Auswirkung auf die Landschaft genau beurteilt werden konnte. Einen detaillierten Einblick in die Methode der Standortermittlung liefert der Grundlagenbericht, der im öffentlichen Mitwirkungsprozess publiziert wird.
Für Windparks mit einer mittleren Jahresproduktion über 20 GWh kommt der kantonale Sondernutzungsplan zur Anwendung, da hier ein nationales Interesse an der Nutzung der Windenergie besteht. Gegen den kantonalen Sondernutzungsplan kann kein Referendum ergriffen werden und eine Abstimmung ist somit nicht möglich. Bei Windparks mit einer mittleren Jahresproduktion unter 20 GWh kommt ein kommunaler Sondernutzungsplan zur Anwendung. Die kommunalen Sondernutzungspläne unterstehen dem fakultativen Referendum – falls dieses ergriffen wird, kommt es zu einer Abstimmung.
Zur Einordnung: 20GWh Jahresproduktion entsprechen dem Strombedarf von über 4’000 Haushalten.
Natürlich gibt es Standorte mit günstigeren Windverhältnissen, zum Beispiel die Ostsee. Der dort produzierte Strom erreicht jedoch nicht die Schweiz. Aber auch bei uns hat es genügend Wind, um Windstrom zu produzieren. Windenergieanlagen können an Land ausserdem günstiger realisiert werden als im Wasser. Deshalb ist die Produktion von Windstrom im Kanton St.Gallen wirtschaftlich – und sie leistet überdies einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit.
Ja, und zwar gleich zweifach: Erstens ist Windstrom klimaneutral, so dass er den CO2-Gehalt im Strommix reduziert. Zweitens lässt sich Windstrom vergleichsweise günstig produzieren. Ein hoher Anteil am Strommix kann somit zu tieferen Energiepreisen führen. Hinzu kommt der Vorteil, dass Windstrom im Gegensatz zu Solarstrom auch und gerade im Winter erzeugt wird.
Tatsächlich hat unser Land im Vergleich mit dem nahen Ausland viel weniger Windenergieanlagen. Zurzeit produzieren in der Schweiz 41 Anlagen Windstrom. Insgesamt sind knapp 87 MW Leistung installiert. In Österreich sind es bereits 1374 Anlagen mit einer installierten Leistung von 3’586 MW. Gemessen an der Fläche hat Österreich (42 MW pro 1000 km2) rund 20 Mal mehr Leistung installiert als die Schweiz (2.1 MW pro 1000 km2). Hauptgrund für den schleppenden Ausbau ist die lange Verfahrensdauer. Bis anhin benötigt ein Windpark bei uns von der Idee bis zur Realisierung etwa 20 Jahre.
Windkraftanlagen bis zu einer Gesamthöhe von 30 Metern gelten als Kleinwindanlagen. Für die Kleinwindanlagen innerhalb Bauzonen sind die Gemeinden zuständig. Für Kleinwindanlagen ausserhalb Bauzonen ist das Amt für Raumentwicklung und Geoinformation zuständig. Die notwendigen Unterlagen dazu finden Sie hier: Bauen ausserhalb Bauzonen | sg.ch. Die «Wegleitung zur Beurteilung der Zonenkonformität von Windenergieanlagen ausserhalb Bauzonen» zeigt die Kriterien auf, die eingehalten werden müssen.
Ihre Liegenschaft verliert nicht an Wert, wenn in Ihrer Region Windkraftanlagen gebaut werden. Der Effekt einer Wertminderung kann nicht beobachtet werden.
Theoretisch ja – obschon hier ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen gemacht wird. Holzkraftwerke müssen wärmegeführt werden. Das bedeutet, dass die Abwärme genutzt werden muss. Gleichzeitig wird dabei ein energetisch hochwertiger Rohstoff zur Bereitstellung von Komfortwärme (Warmwasser und Raumwärme) verwendet. Dies ist mit Blick auf das Netto-Null Ziel bedenklich, da Holz auch zur Produktion von Hochtemperatur-Prozesswärme verwendet werden kann. Bei Holzkraftwerken gibt es zudem verschiede Aspekte wie Feinstaub und Stickoxiden zu beachten.
Windenergieanlagen werden auch bei uns rentabel betrieben. Ein wesentlicher Grund dafür ist der Marktmechanismus der Strombörsen (Merit-Order). Der Preis für den nachgefragten Strom setzt das letzte noch benötigte Kraftwerk und gilt jeweils auch für alle anderen Kraftwerke. Da Strom aus Windenergieanlage im Vergleich zu herkömmlichen Kraftwerken günstig ist, können in diesen Situationen wesentliche Deckungsbeiträge erwirtschaftet werden. Im Jahr 2022 flossen aufgrund der hohen Marktpreise, 10 Rappen pro Kilowattstunde Windstrom in den Fonds zur Förderung erneuerbarer Energie des Bundes. Die Windenergieanlagen decken somit einen Teil Ihrer Förderung selber.
Nein. Entscheidend ist die Verteilung der Windgeschwindigkeiten über das Jahr. Eine mittlere Windgeschwindigkeit von 5 Meter pro Sekunde bedeutet ein konstanter Wind. Dies wäre der ideale Standort für eine Windenergieanlage.
Typischerweise setzt sich die mittlere Windgeschwindigkeit von 5 Metern pro Sekunde sehr unterschiedlich zusammen. Planer von Windkraftanlagen rechnen beispielsweise mit lediglich 1’000 bis 1’500 Volllaststunden pro Jahr. Das Jahr hat 8’760 Stunden, entsprechend produziert eine Anlage nur während 11 bis 17 Prozent der Zeit mit voller Leistung Strom. Da Windenergieanlagen bereits bei Schwachwind Strom produzieren, laufen die Anlagen in Realität deutlich länger. Sie produzieren da jedoch mit einer tieferen Leistung. Dies ist möglich, da Windenergieanlagen ein sehr breites Leistungsprofil aufweisen und bereits bei tieferen Windgeschwindigkeiten Strom produzieren.
(Bildquelle: Suisse Eole, Copyright: Rühli Walter)